Neben dem Wunsch Gewicht zu verlieren, gibt es noch einen weiteren guten Grund. Viele Menschen, insbesondere Probanden mit Diabetes Typ-2 Indikation, wünschen sich ein dauerhaftes Absenken ihres Blutzuckergehalts und eine Reduzierung ihrer Insulinsensibilität. Senkt die Ketodiät den Blutzucker und ist sie für diesen Zweck zu empfehlen.
Eine kleine, aber wichtige Info vorab
Bevor Du mit der Ketodiät beginnst, empfehlen wir Dir immer das vorher mit einem Arzt oder einem Diabetologen zu besprechen. Nur diese Berufsgruppe kann Dich untersuchen und im Einzelfall die entsprechende Empfehlung aussprechen.
Mir geht es um einen allgemeine Abriss, der Auswirkungen von Keto auf den Blutzucker und keinesfalls um eine konkrete Therapieentscheidung im Einzelfall.
Keto heißt keine Kohlenhydrate und somit kein Zucker
Ziel der Ketodiät ist es in die Ketose zu kommen. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei der Ketose um den Fettstoffwechsel. Dorthin schaltet der Körper, wenn kein Zucker (Glukose) mehr da ist, welches er für die Energiegewinnung verwenden könnte..
In dem Moment wenn der Stoffwechsel im Zustand der Ketose ist, befindet er sich im "Fettverbrennungsmodus".
Ein weiterer Effekt des Fettstoffwechsels ist, dass der Körper kein Insulin benötigt um die Energie zu den Zellen zu transportieren.
Der Körper braucht kein Insulin, um die Ketone zu transportieren
Der Blutzuckergehalt im Körper wird durch das Hormon Insulin reguliert und gesteuert. Je weniger Herrschaft das Insulin bekommt, desto stabiler wird sich unser Blutzucker in aller Regel entwickeln.
So lässt sich im Rahmen der Ketodiät immer wieder beobachten, dass die gefürchteten "Blutzucker-Achterbahnfahrten" ausbleiben. Der Wert pendelt sich in aller Regel auf einem niedrigen Niveau ein. Und das ist eine Sache, die bei Diabetes Typ 2 Patienten durchaus gewünscht ist.
Dennoch kann der Blutzuckergehalt bei Keto-Adepten morgens höher sein, als wenn man nicht in Keto wäre. Das liegt aber an einem kleinen Taschenspieler-Trick, welchen unser Körper anwendet.
Der Nüchternblutzucker kann bei Ketarieren tatsächlich erhöht sein
Wie bereits erwähnt ist dies nicht dramatisch und liegt nicht wirklich daran, dass eine ketogene Ernährung sich negativ auf den Blutzuckerspiegel auswirken würde.
Grund dafür ist vielmehr ein kleiner Taschenspielertrick, welchen unser Körper anwendet. Cortisol, Wachstumshormone, Adrenalin und Glukagon vollführen nachts eine kleine Show mit dem Ziel genügend Energie für den folgenden Tag zu verschaffen.
Dabei wird der Prozess der Gluconeogenese angestoßen. Das heißt, der Körper produziert Zucker aus dem vorhandenen Eiweiß. Dies soll den kleinen Energieschub für den Tag geben.
Deswegen ist morgens der Nüchternblutzucker am Höchsten. Dann nimmt er im Verlaufe des Tages zunehmend ab.
Große Schwankungen bleiben aus. Und das ist auch ein komplett normaler Prozess, wenn Du ketogen lebst und Du Dich ohne Zucker und Kohlenhydrate ernährst.
Viel wichtiger ist der Langzeitzuckerwert Hba1c
Der Nüchternblutzucker ist lange nicht so entscheidend wie der Langzeitzuckerwert, der sogenannte Hba1c-Wert.
Und dieser Wert geht in aller Regel während der Ketodiät deutlich nach unten. Es gibt nicht wenige Ärzte, die ihren Diabetes Typ 2 Patienten die Ketodiät ausdrücklich empfehlen, wenn keine sonstigen medizinischen Hinderungsgründe vorliegen sollten.
Fazit
Die Ketodiät kann den Langzeitblutzucker entscheidend nach unten drücken und zu einer gravierenden Spielstandsveränderung bei Diabetes Typ 2 Patienten führen.
Manchmal führt ein kleiner Taschenspielertrick des Körpers für leicht erhöhte Werte des Nüchternzuckers.